Die Erzdiözese Vaduz wurde am 2. Dezember 1997 durch die Apostolische Konstitution "Ad satius consulendum" von Papst Johannes Paul II. errichtet. Am 21. Dezember 1997 erfolgte in der zur Kathedrale erhobenen Pfarrkirche von Vaduz der öffentliche und feierliche Vollzug der Errichtung sowie die Amtsbesitzergreifung durch den ersten Erzbischof. Das Erzbistum Vaduz fügt sich in die Reihe jener konferenzfreien Erzdiözesen in Europa ein, die unmittelbar dem Heiligen Stuhl unterstellt sind. In einer Mitteilung der zuständigen Apostolischen Nuntiatur heisst es dazu: "Die Gründe dafür liegen in ihrem geographischen Erscheinungsbild ebenso wie in ihrer besonderen Geschichte und herausgehobenen Stellung auf ziviler, kultureller, gesellschaftlicher und religiöser Ebene". Im Jahre 1985 wurden offizielle diplomatische Beziehungen zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und dem Apostolischen Stuhl aufgenommen. Am 8. September 1985 weilte Papst Johannes Paul II. zu einem Pastoralbesuch im Lande Liechtenstein.
Das Territorium des Erzbistums Vaduz umfasst das Staatsgebiet des Fürstentums Liechtenstein und hat seine historischen Wurzeln in der Geschichte des Bistums Chur, zu dem das Gebiet seit dessen Anfängen (4./5. Jh.) gehörte. Kirchlich war dieses in der Zeit vor der Bistumserrichtung ein Dekanat der Churer Diözese, bestehend aus zehn Pfarreien. Das bis dahin bestehende "Dekanat Liechtenstein" stand in der Nachfolge des früheren bischöflichen Landesvikariates mit dem dazugehörigen Priesterkapitel, also im Gefolge eines Landkapitels, das aus Teilen des alten Kapitels "Unter der Landquart" und des "Capitulum Drusianum" erwachsen war. Die Kirchengeschichte dieses ehemaligen Gebietes der Diözese Chur ist im Wesentlichen eine Geschichte der Pfarreien. Zu dieser gehört sodann auch die Geschichte von Ordensniederlassungen, namentlich der Gemeinschaften der Missionare vom Kostbaren Blut in Schellenberg und der Missionare von La Salette in Balzers sowie der Klöster der Schwestern vom Kostbaren Blut in Schellenberg und der Anbeterinnen des Blutes Christi in Schaan sowie anderer früherer und heutiger Kommunitäten.
Der Landespatron Liechtensteins ist der heilige Glaubensbote und Märtyrer Luzius, der in frühester Zeit (wohl vor 700) im churrätischen Raum missionierte. Der heilige Florinus, der im 7. Jahrhundert als Priester wirkte, ist der Patron der Kathedrale von Vaduz. Die Hauptpatronin der Erzdiözese ist die heilige Jungfrau und Gottesmutter Maria, und zwar unter dem Titel ihrer Geburt (8. September). Nebenpatrone sind die schon genannten Heiligen (St. Luzius: 2. Dezember, St. Florinus: 17. November). Das Fürstentum Liechtenstein ist seiner Staatsform nach eine konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratischer und parlamentarischer Grundlage. In ihm ist gemäss der Verfassung aus dem Jahre 1921 jedermann die Glaubens- und Gewissensfreiheit gewährleistet. Entsprechend deren Artikel 37 ist die römisch-katholische Kirche "die Landeskirche und geniesst als solche den vollen Schutz des Staates; anderen Konfessionen ist die Betätigung ihres Bekenntnisses und die Abhaltung ihres Gottesdienstes
innerhalb der Schranken der Sittlichkeit und der öffentlichen Ordnung gewährleistet".
Das Erzbistum Vaduz erstreckt sich über eine Fläche von 160 km2 bei einer geografischen Gesamtlänge von 24,56 km max. und einer Gesamtbreite von 12,36 km max. Der Höhenunterschied bewegt sich zwischen 430 m.ü.M. und 2'599 m.ü.M. Angrenzende Länder sind die Schweiz und Österreich; das Erzbistum hat als Nachbardiözesen diejenigen von Chur, St. Gallen und Feldkirch. Gemäss Volkszählung 2015 zählt das Fürstentum Liechtenstein 37'622 ständige Einwohner. Davon sind 27'599 (73,4 %) Katholiken.