Zum Tod von Benedikt XVI.
Nach einer längeren geduldig und hingebungsvoll ertragenen Leidenszeit durfte heute an seinem vatikanischen Wohnsitz Benedikt XVI., der sich „papa emeritus“ nannte, in die Ewigkeit eingehen. Sein Hinschied gegen Ende der Weihnachtsoktav scheint mir durchaus bedeutungsvoll. Das weihnächtliche Geheimnis der Menschwerdung Gottes war für den Heimgegangenen von Kindheit an sehr zentral und blieb zeitlebens in kindlicher Innigkeit Inhalt seiner persönlichen Betrachtung und seines Gebetslebens. Ich darf somit ein Wort Benedikts XVI. aufgreifen, das so lautet:
„Das eigentliche Geheimnis, um das es an Weihnachten geht, ist das innere Leuchten, das von diesem Kinde kommt. Lassen wir uns von diesem inneren Leuchten anstecken, das Flämmchen von Gottes Güte in unserem Herzen entzünden und tragen wir alle durch unsere Liebe Licht in die Welt.“
In diesem Sinne bitte ich des lieben Verstorbenen im Gebet zu gedenken. In unseren Pfarreien und Religiosengemeinschaften mögen in den kommenden Tagen, insbesondere bei der Feier der heiligen Messe, für Benedikt XVI. und dessen Seelenfrieden gebetet werden.
Unserem Papst Franziskus und allen, die um den Verstorbenen trauern, drücken wir unsere herzliche Anteilnahme und unsere geistliche Nähe aus, auf dass alle durch das innere Leuchten, das vom Jesuskind ausgeht, Trost und Stärke empfangen mögen.
Maria, die Mutter des Herrn, und Josef, der Namenspatron Benedikts XVI., seien dem Heimgegangenen Fürbitter am Throne Gottes.
Vaduz, 31. Dezember 2022
+ Wolfgang Haas
Erzbischof von Vaduz