Im Stand der heiligmachenden Gnade
Hirtenbrief zur Fastenzeit 2001 von Msgr. Wolfgang Haas, Erzbischof von Vaduz
(Der Hirtenbrief ist am 1. Fastensonntag, 3./4. März 2001, in allen Gottesdiensten vorzulesen. Er kann auch auf zwei Fastensonntage verteilt vorgetragen werden. Zur Veröffentlichung in der Presse ist er vom 5. März 2001 an freigegeben.)
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Die ältere Generation und auch jene des mittleren Lebensalters hierzulande erinnern sich gewiss an die sonntägliche Christenlehre. Die Seelsorger bemühten sich nach Kräften, heranwachsende junge Menschen durch einen nachschulischen beziehungsweise ausserschulischen Unterricht im Glauben und in der religiös-sittlichen Lebensgestaltung zu unterweisen. In einem Buch zur Vorbereitung und Durchführung solcher Christenlehre wird folgende Geschichte erzählt: „Es träumte einmal einer, der nicht gerade ein eifriger Christ war, vom Weltgericht: Auf einem grossen Platze ragte von hellem Glanz umgeben, das Kreuz von Golgatha empor. Vor dem Kreuze sass auf einem Thron, der wie weisses Feuer aussah, Christus, der Richter. Vor ihm standen in einem Kreise von gewaltigem Ausmasse unzählbare Menschen, alle Menschen, die seit Adam und Eva über die Erde geschritten waren. Das Gericht vollzog sich sehr schnell und einfach. Jeder Mensch musste der Reihe nach vor Christus hintreten und zu Christus die Worte sagen: «Ich liebe dich». Jene, welche diese drei Worte sagen konnten, wurden von den Engeln auf die rechte Seite gestellt. Jene, welche diese wenigen Worte nicht über die Lippen brachten, wurden auf die linke Seite des Richters gewiesen. Als der Träumende das sah, dachte er: «Das ist ein leichtes Gericht. Wenn ich an die Reihe komme, kann ich diese Worte ohne Mühe sprechen.» Und er übte die Worte ein paar Mal: «Ich liebe dich, ich liebe dich.» Jetzt kam die Reihe immer näher an ihn heran. Schon stand er fast in der Nähe des Thrones, in der Nähe des Richters. Zum ersten Mal traf ihn ein Blick aus den Augen des Heilandes. Seine Seele begann zu beben. In heller Angst probierte er wieder mit den drei Worten. Aber es wollte nicht mehr gehen. Unvermutet stand er vor dem Richter und schaute ihm ins Auge und schaute im göttlichen Auge sein eigenes Sündenleben bis in die letzten Einzelheiten. Da wurde es ihm klar, dass er Christus nicht geliebt hatte. Er brachte die Worte: «ich liebe dich» nicht hervor. Dann tat er einen erschütternden Schrei des Entsetzens. Durch diesen Schrei wachte er auf. Der Mann hatte nur geträumt.“1 - So oder anders wird dieser Traum einmal bei jedem von uns Wirklichkeit werden. Wie der einzelne Mensch zu Christus steht, so wird seine Ewigkeit ausfallen. Wenn wir im Stand der heiligmachenden Gnade leben und sterben, werden wir die drei Worte „Ich liebe dich“ sprechen können. Denn wer in der heiligmachenden Gnade lebt und stirbt, der hat immer wieder in seinem Leben und schliesslich sogar in seinem Sterben dieses „Ich liebe dich“ nicht nur gesprochen, sondern wahrgemacht. Die lebenslange Christenlehre besteht also in der ständigen Übung der Liebe zu Jesus und durch ihn zu den Mitmenschen. Diese Christenlehre der Gottes- und Näch-stenliebe gelingt nur im Stand der heiligmachenden Gnade, die ein Geschenk Gottes ist.
1. Gnade als Geschenk Gottes
Es lohnt sich, dann und wann auch in den bewährten herkömmlichen Glaubensbüchern zu blättern und zu lesen. Im Katechismus, der nach der Methode von Frage und Antwort aufgebaut ist, lesen wir: „Was ist die Gnade? - Die Gnade ist eine innere, übernatürliche Gabe, welche uns Gott zum Heil der Seele verleiht“2. Heute meinen nicht wenige, ein Begriff wie „Gnade“ sei nur schwer vermittelbar. Man tue sich ohnehin nicht leicht mit der religiösen Sprache. Eine solche Auffassung zeugt nur schon davon, dass man es irgenwie bereits aufgegeben hat, vom Glauben her Sprache und Sprachgebrauch mitzugestalten. Wer verbietet uns denn, von „Gnade“ zu sprechen und das, was damit gemeint ist, neu zu vermitteln? Das kann uns doch niemand verwehren; ja es bleibt sogar geboten!
Bekanntlich gibt es natürliche äussere Gaben für den Leib: etwa Gesundheit, Nahrung, Wohnung, Kleidung. Und es gibt natürliche innere Gaben für die Seele: etwa Verstand, Wille, Gedächtnis, Talente. Nur schon diese natürlichen Gaben sind - wie das Wort selber sagt - gegeben, geschenkt; denn Gott ist der Geber aller Gaben. So verdanken wir ihm auch jene äusseren und inneren Gaben, über die wir schon im natürlichen Bereich verfügen dürfen. Sie sind keineswegs Selbstverständlichkeiten, auch wenn gerade in unserer Konsumgesellschaft so vieles als selbstverständlich betrachtet wird.
Nun gehört die Gnade aber nicht zu unserer Natur. Sie kommt zu ihr hinzu und weist über sie hinaus. Die Gnade setzt die Natur voraus und vervollkommnet sie. Sie wird daher „übernatürlich“ genannt. Sie überragt nämlich alle natürlichen Kräfte und Fähigkeiten; sie hat ihren Grund in der liebenden Zuwendung Gottes zu uns Menschen selbst. Niemand kann sie von sich aus erwerben. Der Sohn Gottes selber hat sie uns durch sein Erlöserleben und Erlöserleiden verdient. Der Heilige Geist schenkt sie uns als besondere Gabe des himmlischen Vaters. Wir sprechen den dreifaltigen Gott als „gnädigen Gott“ an, weil wir uns seiner Liebe bewusst sind und daran glauben, dass er sich uns in seiner Güte zuwendet. Wir wissen uns vollkommen abhängig von dem, ohne dessen Liebe wir nicht wären und auch nicht leben könnten. So konnte die heilige Theresia von Lisieux zurecht sagen: „Alles ist Gnade“. Wenn auch alles Gnade ist, so ist damit nicht gesagt, dass es unseres menschlichen Zutuns nicht bedürfte. Wir müssen uns der Gnade würdig erweisen, indem wir uns für sie öffnen und mit unserem Willen am Gnadenwirken Gottes mitwirken. Gott selber will gerade durch seine liebende Zuwendung zu uns erreichen, dass wir ihn erreichen wollen und mit seiner Hilfe das Gute tun, um das ewige Ziel zu erlangen. Wir sind ja auf Erden, um Gott zu erkennen, ihn zu lieben, ihm zu dienen und dadurch in den Himmel zu kommen.
„Wir haben unsere Rechtfertigung der Gnade Gottes zu verdanken. Die Gnade ist das Wohlwollen, die ungeschuldete Hilfe, die Gott uns schenkt, um seinem Ruf zu entsprechen“3. So tut Gnade im besten Sinn des Wortes wohl; sie macht heil und heilig; sie bereitet uns auf das ewige Leben und damit auf die Anschauung Gottes vor. „Die Gnade ist eine Teilhabe am Leben Gottes; sie führt uns in das Innerste des dreifaltigen Lebens“4. Durch die Taufe haben wir an der Gnade Christi, der das Haupt seines Leibes ist, Anteil erhalten. Wir sind dadurch Kinder Gottes geworden und dürfen Gott „Vater“ nennen. Wir empfangen das Leben des Heiligen Geistes, der uns die wahre Liebe einhaucht und uns zur kirchlichen Gemeinschaft auferbaut. „Diese Berufung zum ewigen Leben ist übernatürlich“5. Sie geht über alle Verstandes- und Willenskräfte der geistbegabten Geschöpfe hinaus; sie ist eben Gnade, die wir ganz der ungeschuldeten zuvorkommenden Liebe Gottes verdanken. Sie ist Geschenk, das wir annehmen und im konkreten Lebensalltag umsetzen dürfen.
2. Die helfende Gnade
Klassischerweise unterscheidet die Theologie zwei Hauptarten der Gnade, nämlich die helfende Gnade und die heiligmachende Gnade. In tiefer Glaubenseinsicht wurde nämlich erkannt, dass Gott in seiner liebenden Zuwendung zu uns Menschen vorübergehende Gnaden schenkt, die in einer bestimmten Lebenslage oder in einem bestimmten Seelenzustand wirksam werden. Sie sind für jenen Augenblick und jenen Zeitraum bestimmt, in denen wir sie konkret benötigen. Diese Gnade des helfenden Beistandes Gottes macht uns deutlich, dass Gott immer wieder in konkrete Lebenssituationen und seelische Verfassungen einwirkt. Er garantiert nicht nur einen Zustand als solchen, sondern greift in unser Dasein ein, so dass unser Leben gewissermassen ein beständiges göttliches Abenteuer ist.
Die helfende Gnade spornt uns zu guten Werken an und macht uns fähig, diese auch zu vollbringen. Sie erleuchtet also unseren Verstand; sie bewegt und stärkt unseren Willen. Der Völkerapostel sagt: „Wir haben durch Christus so grosses Vertrauen zu Gott. Doch sind wir dazu nicht von uns aus fähig, als ob wir uns selbst etwas zuschreiben könnten; unsere Befähigung stammt vielmehr von Gott“6. Und an anderer Stelle sagt Paulus: „Denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt, noch über euren guten Willen hinaus“7. So ist uns die Beistandsgnade ganz und gar nötig. Ohne sie können wir nicht das Geringste zu unserem Heil und zum Heil der anderen anfangen, fortsetzen und vollenden. Christus spricht es deutlich aus, wenn er von sich sagt: „Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen“8. So kann auch der Sünder sich nicht zu Gott bekehren, wenn ihm Gott mit seiner Gnadenhilfe nicht zuvorkommt. An uns sündigen Menschen ist es freilich, diese Gnadenhilfe zu erkennen, anzunehmen und ihr zu entsprechen. Das soll besonders dadurch geschehen, dass wir die Einladung zur persönlichen Beichte beherzt annehmen und uns im Buss-Sakrament mit Gott versöhnen lassen. Diese Gnadenhilfe steht uns beständig zur Verfügung. Wer sie nicht annimmt, ist buchstäblich selber schuld. Er bleibt nämlich in der Schuld, von der er leicht befreit werden könnte, würde er sich nur der Gnade öffnen und gleichsam die dargebotene Hand Gottes ergreifen. Da Gott will, dass alle Menschen selig werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen9, gewährt er allen Menschen hinreichende Gnade, damit sie gerettet werden können. Wer dieses Angebot ausschlägt und sich der helfenden Gnade verweigert, versündigt sich und endet unter Umständen in jener Verstocktheit des Herzens, welche die völlige Entfremdung von Gott bedeutet. Damit uns Menschen die Gnade zum Heil gereicht, dürfen wir dieser nicht widerstehen, sondern müssen treu mit ihr zusammenwirken. Die Gnade hebt also unsere Freiheit gerade nicht auf, sondern fordert sie erst recht ein. Gottes liebende Zuwendung provoziert unsere Liebe zu ihm, aber sie produziert sie nicht einfach; denn Gott respektiert unseren freien Willen und möchte unsere freie Zustimmung. So nur entsteht der wahre Glaubensgehorsam, der unsere Antwort auf die Gnade Gottes ist. Das freie Handeln Gottes an uns ruft nach unserer freien Antwort. „Die Seele kann nur freiwillig in die Gemeinschaft der Liebe eintreten. Gott berührt das Herz des Menschen unmittelbar und bewegt es direkt. Er hat in den Menschen eine Sehnsucht nach dem Wahren und Guten gelegt, die er allein erfüllen kann“10.
3. Die heiligmachende Gnade
Die heiligmachende Gnade ist, solange wir sie nicht verlieren, ein bleibendes Geschenk, das unserer Seele durch Gott zuteil wird. Im Sakrament der Taufe haben wir zum ersten Mal die heiligmachende Gnade empfangen. Sie tilgt die Sündenschuld samt der ewigen Strafe und heiligt die Seele. Der Getaufte wird so vor Gott gerecht; er tritt in den Stand der Heiligkeit und beginnt somit das Werk der Heiligung. Das, was uns in der heiligen Taufe geschenkt wurde, soll in einem heiligen, gottgefälligen Leben ständig nachvollzogen und erneuert werden. Die Gnade der Rechtfertigung, wie die heiligmachende Gnade auch heisst, hat uns die wahre Beziehung zu Gott ermöglicht und stellt sie sicher. Sie ist das göttliche Leben in den Seelen der Begnadigten und Begnadeten. Die heiligmachende Gnade geht durch die Todsünde verloren. Diese raubt uns die heiligmachende Gnade und alle Verdienste, ja sie zieht uns die ewige Verdammnis zu. Unser ganzes Sinnen und Trachten muss folglich immer darauf ausgerichtet sein, im Stand der heiligmachenden Gnade zu leben, also alle Sünden, vor allem aber die Todsünden zu meiden. Wenn wir in eine solch schwere Sünde gefallen sind, dann gibt es nur noch einen ordentlichen Weg der Vergebung, nämlich die persönliche Beichte mit persönlicher Lossprechung. Der Todsünder kann also die heiligmachende Gnade wiedererlangen durch das Sakrament der Busse und durch die vollkommene Reue, verbunden mit dem Vorsatz, zu beichten.
„Die heiligmachende Gnade ist ein bleibendes Geschenk, eine übernatürliche feste Neigung. Sie vervollkommnet die Seele, um sie zu befähigen, mit Gott zu leben und aus seiner Liebe zu handeln“11. Um in der heiligmachenden Gnade zu verbleiben, braucht es auch den beständigen Willen, nicht zu sündigen. Es braucht die stete Bereitschaft, das Wahre und Gute anzustreben und in diesem Bemühen nicht nachzulassen. So ist es wichtig, täglich die gute Meinung zu machen, den guten Willen zu erneuern, die gute Absicht zu pflegen. Es braucht gewissermassen ein heilsames Training unserer Seelen- und Geisteskräfte, damit es gelingt, im Stand der heiligmachenden Gnade zu verbleiben. Der Anspruch des Evangeliums ist wahrlich kein geringer, sondern vielmehr ein hoher. Dessen Niveau zu erreichen und zu erhalten, setzt die heiligmachende Gnade voraus und verlangt ein beherztes Mitwirken mit dieser.
„Schon die Vorbereitung des Menschen auf den Empfang der Gnade ist ein Werk der Gnade. Diese ist notwendig, um unser Mitwirken an der Rechtfertigung durch den Glauben und an der Heiligung durch die Liebe hervorzurufen und zu unterstützen“12. Nach einem Wort des heiligen Augustinus beginnt Gott, „indem er bewirkt, dass wir wollen; er vollendet, indem er mit unserem schon bekehrten Wollen mitwirkt“13. Der grosse Kirchenlehrer sagt es einmal noch anders: „Zwar arbeiten auch wir, aber wir arbeiten nur zusammen mit Gott, der arbeitet. Sein Erbarmen ist uns nämlich zuvorgekommen, damit wir geheilt wurden, und es folgt uns, damit wir, einmal geheilt, belebt werden; es kommt uns zuvor, damit wir gerufen werden, und es folgt uns, damit wir verherrlicht werden; es kommt uns zuvor, damit wir fromm leben, und folgt uns, damit wir für immer mit Gott leben, denn ohne ihn können wir nichts tun“14.
Um die heiligmachende Gnade zu bewahren und zu vermehren, müssen wir eifrig gute Werke verrichten: Werke der Frömmigkeit, Werke der Nächstenliebe, gewissenhafte Berufsarbeit, verantwortungsbewusste Freizeitgestaltung, gottergebenes Leiden. Die Heilige Schrift mahnt uns insbesondere zu Gebet, Fasten und Almosengeben. Schon im Alten Testament heisst es etwa: „Es ist gut, zu beten und zu fasten, barmherzig und gerecht zu sein. Lieber wenig, aber gerecht, als viel und ungerecht. Besser, barmherzig sein, als Gold aufhäufen. Denn Barmherzigkeit rettet vor dem Tod und reinigt von jeder Sünde. Wer barmherzig und gerecht ist, wird lange leben. Wer aber sündigt, ist der Feind seines eigenen Lebens“15. Besondere Bedeutung kommt bei alledem der heiligen Eucharistie zu; denn der häufige und würdige Empfang der heiligen Kommunion gewährt unserer Seele die Nahrung des göttlichen Lebens und damit die Verbindung mit dem, dem wir alles verdanken. In dieser Verbundenheit drängt es uns geradezu, gute Werke zu vollbringen und uns für die Not der anderen einzusetzen.
Unsere Fastenopfer-Aktion ist ein konkreter Weg, wie wir uns an guten Werken beteiligen können und selber gute Werke verrichten. So seien alle herzlich eingeladen, sich daran grossherzig zu beteiligen. Gerne mache ich mir das Wort des heiligen Petrus zu eigen, der geäussert hat: „Bemüht euch noch mehr darum, dass eure Berufung und Erwählung Bestand hat. Wenn ihr das tut, werdet ihr niemals scheitern. Dann wird euch in reichem Mass gewährt, in das ewige Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus einzutreten“16. Wer im Stand der heiligmachenden Gnade lebt und leben will, der achtet auf seine Berufung und Erwählung und gibt sich redlich Mühe, sie durch gute Werke zu bezeugen. Viele haben es vor uns getan und sind uns dazu Beispiel und Vorbild. Gerade auch bei uns dürfen wir dankbar feststellen, dass es früher nicht an Hilfsbereitschaft den Armen und Notleidenden gegenüber gefehlt hat und dass es auch heute daran nicht fehlt. Aber es ist nie genug. In einem Land, in dem grosser Reichtum herrscht, darf es also mehr sein. Unsere Menschen hierzulande haben in Notzeiten viel Gutes getan und viel geholfen. Wir, die wir keine materielle Notlage erleben, sind aufgerufen, noch mehr zu helfen und noch mehr Gutes zu tun. Gott gibt uns durch seine Gnade die Kraft dazu.
Ich empfehle uns alle derjenigen, die „voll der Gnade“ ist. Maria, die Mutter der göttlichen Gnade und die Helferin der Christen, möge uns allen beständig die Gnaden vermitteln, deren wir bedürfen. So können wir sicher sein, dass es am Segen von oben nicht fehlt und auch wir zum Segen der anderen werden. Dann brauchen wir uns auch nicht davor zu fürchten, einst vor dem Richter zu stehen, um ihm glaubwürdig sagen zu können: „Ich liebe dich“.
Schellenberg, 14. Februar 2001
✠ Wolfgang Haas, Erzbischof von Vaduz
1 Sonntags-Christenlehren, Band I Der Glaube, von Jos. Christoph Bucher, Hochdorf 1942 (2. Auflage), S. 307-308
2 Katholischer Katechismus für das Bistum Chur, herausgegeben vom Bischöflichen Ordinariat, Chur 1953, S. 115
3 Katechismus der Katholischen Kirche (KKK), Nr. 1996
4 KKK, Nr. 1997
5 KKK, Nr. 1998
6 2 Kor 3,4-5
7 Phil 2,13
8 Joh 15,5
9 Vgl. 1 Tim 2,4
10 KKK, Nr. 2002
11 KKK, Nr. 2000
12 KKK, Nr. 2001
13 Augustinus, De gratia et libero arbitrio, 17 (PL 44,901): KKK, Nr. 2001
14 Augustinus, De natura et gratia, 31 (PL 44,264): KKK, Nr. 2001
15 Tob 12,8-10
16 2 Petr 1,10-11